WiWi Gast schrieb am 21.10.2021:
Das kommt drauf an wie du die Verbeamtung abschaffst. Ich befürworte die Verbeamtung von Lehrern eigentlich, weil die Ausbildung unserer Kinder mMn eine hoheitliche Aufgabe ist und der Beamtenstatus auch für gewisse Pflichten auf Seiten der Lehrer sorgt.
Die Unkündbarkeit, um die es vielen ja geht, hast du im öffentlichen Dienst quasi auch. Der Grund das viele Lehrer sich gegen die Einstellung im öffentlichen Dienst wehren, ist die schlechtere Bezahlung. Würden angestellte Lehrer so bezahlt, dass sie sich nicht von verbeamteten unterscheiden (also Gehalt inkl. Pension-/Rentenansprüche, Versicherungen, etc.), hätten viele da wahrscheinlich auch kein Problem mit.
Bleibt halt die Frage was der Treiber hinter der Forderung ist. Sollen Lehrer nicht mehr verbeamtetet werden, weil man die Aufgabe nicht als hoheitlich ansieht, oder weil man meint sie verdienen zu viel?
Die Schreiberin von oben hier. Ich befürworte die Verbeamtung von Lehrern nicht. Ironisch ist, dass ich dies am Ende genau aus dem selben Grund tue, den du für deine Befürwortung genannt hast: Die Bildung unserer Kinder! Hier möchte ich das beste Ergebnis erzielen und bin überzeugt davon, dass dies in dem aktuellen System der Verbeamtung nicht erzielt werden kann, da wir hier ein Großteil an Lehrern "produzieren", die aus den falschen Motiven Lehrer geworden sind - nämlich der Verbeamtung wegen (Sicherheit, Einkommen) und nicht, weil sie das intrinsische Interesse und die (fachlichen und nicht-fachlichen) Fähigkeiten und Begabungen mitbringen, einen guten Bildungsauftrag zu leisten.
Du schreibst von Pflichten der Lehrer - theoretisch hast du recht, praktisch gibt es jedoch keine Druckmittel, diese Pflichten einzufordern, wenn ein Lehrer den Unterricht nicht ordentlich vorbereitet/abhält, sich nicht fortbildet, und auch in sonstigen Belangen einfach tagtäglich das absolute Minimum leistet (im Kollegium einschließlich Vorgesetzten ist ja - den Erzählungen aus meinem Lehrer-Freundeskreis folgend - idR ja auch bekannt, wer was leistet und wer nicht, aber "da kann man halt nichts machen"). In einem Angestelltenverhältnis hingegen wäre es möglich, nach dem Leistungsprinzip zu bezahlen und bei unzureichender Leistung auch Abmahnungen bis hin zur Kündigung auszusprechen, das würde ganz automatisch dazu führen, dass sich die Angestellten mehr Mühe in ihrem Job geben oder in einen Job wechseln, der ihnen mehr taugt.
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